Dienstag, 7. September 2010

Jesus liebt mich von David Safier

 M.o.n.s.t.e.r
(Mittdreißigerin ohne nennenswertes Selbstbewusstseun, Trauschein, Energie und Reife)

Inhalt: Marie liebt Jesus. Dummerweise wandelt der nur kurzzeitig auf Erden um das jüngste Gericht einzuläuten. Dabei steht Marie neben der Angst vor dem ewigen Feuersee und der Rettung ihrer Seele vor ganz anderen Problemen, zum Beispiel: Was trägt man bei einem Date mit Jesus? Und ist eine Salsa-Bar wirklich der richtige Ort dafür?

Positiv: Es ist wunderbar leicht zu lesen und sehr unterhaltsam, voller Anspielungen und Sakasmus. Dennoch gibt es immer wieder kurze Abschnitte, die trotz des Humors nachdenken lassen. Und immerhin: Jesus war mir bisher höchst unsympathisch, jetzt hab ich ihn irgendwie lieb.
 
Negativ: Man liest das Buch, amüsiert sich und legt es dann wieder beiseite. Das ist natürlich nicht tragisch, aber zumindest mir wird es vermutlich nicht lange im Gedächtnis bleiben. Außerdem ist der Schreibstil oft etwas zu einfach, selbst für so ein Buch.


Fazit: Eignet sich perfekt zum Abschalten und ist ein toller Zeitvertreib.
 
Lieblingsstelle: Gott als Emma Thompson im altenglischen Landhaus. Vermutlich weil "Sinn und Sinnlichkeit" die einzige Austen-Verfilmung ist, die ich richtig gern habe.

Zufallszitat:  Er war müde. Sehr müde. Er litt unter dem Bourn-Out-Syndrom. Dieses verdammte letzte Jahrhundert!Vorher ging es ja noch, aber seitdem: Egal, wie er sich auch anstrengte, die Menschen waren einfach viel, viel besser darin, sich die Hölle auf Erden zu bereiten, als er, Satan.
Sicher, er hatte auch ein paar gute Ideen entwickelt, um die Menschen zu quälen: Neoliberalismus, Reality-TV, Modern Talking (auf den Song Cheri, Cheri, Lady wer er besonders stolz), aber alles in allem konnte er den Menschen nicht mehr das Wasser reichen
.“
 
Bewertung:  7 von 10 Punkten

Samstag, 28. August 2010

desperate to feel something


»Here it comes, she thought. Another self indulgent, whiskey soaked, diatribe about how fucking great everything was in the past. And how all us poor souls born too late to see the Stones at - wherever, or snort the good coke like that they had at Studio 54 - well, we all just missed out on practically everything worth living for. And the worst part was, she agreed with him.
Here we are, she thought, at the edge of the world - the very edge of western civilization and all of us are so desperate to feel something... anything... that we keep falling into each other and fucking our way toward the end of days.
Mia Lewis in Californication

Dienstag, 17. August 2010

An Bord der Titanic von E.W. Heine

 Kille Kille Geschichten
Inhalt: "17 hintergründig-makabere Geschichten, mit denen E.W. Heine einmal mehr seinen Ruf als Meister des schwarzen Humors unter Beweis stellt."

Positiv: Er kann schreiben. Ja, wirklich. Nicht jeder Schriftsteller beherrscht sein Fach, aber Heine kann wundervoll mit Worten umgehen und findet fabelhafte Metaphern. Alle Geschichten waren angenehm klar und direkt ohne träumerisch, romantisch oder verklärt daherzukommen. Und die ein oder andere Geschichte hatte es durchaus in sich.

Negativ: Und da wären wir auch schon beim Negativen. Von 17 Geschichten konnten mich vielleicht 3 oder 4 überzeugen. Die meisten waren vorhersehbar und abgebrüht. Wobei ich mich fragte ob ich diejenige bin, die abgebrüht ist, denn als wirklich makaber empfand ich eigentlich nur eine einzige der Shortstorys. Andere haben mich wenigstens noch überraschen können, aber die meisten langweilten mich. Ich hatte mir mehr davon erwartet und war enttäuscht.

Fazit: Die Geschichten eignen sich super um sie zwischendurch, wenn man nur wenig Zeit hat, zu lesen. Man findet auch ein paar Schmuckstücke, aber man sollte sich nicht zu viel davon versprechen, sondern es einfach als Gelegenheitsunterhaltung sehen, dann wird man auch nicht enttäuscht und kann das Buch sicherlich genießen.

Lieblingsstelle: Die Geschichte "Drohnen müssen sterben."

Zufallszitat:  „Meine Vormieter hatten seit Jahrzehnten immer wieder neue Tapeten über die alte geklebt.“

Bewertung:  5 von 10 Punkten

Montag, 16. August 2010

»Some people feel like they don't deserve love. They walk away quietly into empty spaces, trying to close the gaps of the past.


Tagebucheintrag von Chris McCandless